Österliche Freudenzeit

Liebe Schwestern und Brüder,
liebe Freunde unserer Kirchgemeinden,
ganze 40 Tage dauert die österliche Freudenzeit an, bis Himmelfahrt.
Alle sollen es erfahren: Der dreieinige Gott ist Herr über das Leben und Herr über den Tod. Wer in diesen 40 Tagen nicht dabei war oder nicht überzeugt werden konnte, der kann zum Heiligen Pfingstfest mit der Gabe des Heiligen Geistes noch einmal ganz neu seinen Glaubensweg beginnen.
Von den Aposteln und der wachsenden ersten christlichen Gemeinde wissen wir, dass ihr Alltag nach Ostern und Pfingsten vom Feiern der Gottesdienste und von der Verkündigung des Evangeliums im Tempel und in den Häusern geprägt war.
Ich wünsche mir eine Osterzeit, in der diese Verkündigung der Urgemeinde mehr Raum, mehr Selbstverständlichkeit hat: als die Hoffnung, die uns erfüllt, und daher bei jeder Gelegenheit überfließt. Wir fragen so viel danach, was die Leute hören wollen, oder was der Staat gerade noch erlaubt; wir sitzen an Strategien und Strukturen, wir übernehmen uns mit dem Versuch, alle möglichen Formate und Betriebsteile der Kirche mit schwindenden Kräften zu halten, und sind dabei noch abgelenkt durch verlängerte Wochenenden und diverse Feierlichkeiten in dieser schönen Jahreszeit.
Womöglich ist der Weg für uns als Kirche gar nicht so schwierig wie wir denken: Nach dem Vorbild der Apostel ist es im Grunde nur dies: Gottesdienst feiern, bei Jesus sein, und die Botschaft weitergeben, die von ihm kommt - und nicht von uns! Das ist das Entscheidende, denn wenn es seine Kirche ist, wird der Herr sie auch bewahren oder gar nach seinem Ratschluss wachsen lassen.
Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete und leichte Oster- und Pfingstzeit, mit viel Mut und Gelegenheit, von dem Privileg zu erzählen, dass wir zu ihm gehören.
Pfr. Mathias Tauchert aus Burkhardswalde.
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