Im Kleinen liegt verborgen oft eine große Kraft

Liebe Gemeinde,
es war im letzten Familiengottesdienst. Der Gottesdienst war zu Ende und alle Kinder spielten fröhlich auf dem Kirchhof. Ein Kind stand traurig dabei und fand diesmal nicht so recht Anschluss.
Als die Kinder eine tote Amsel im Gras fanden, kam die Idee, diese gleich hier an Ort und Stelle zu begraben. Ein starker Junge griff zum Spaten und schaufelte ein Loch. Nun bildeten sich Arbeitsgruppen: eine besorgte Moos, um die Amsel weich zu betten, eine andere pflückte Blumen als letzte Ehrerweisung, wiederum eine andere band aus Stöcken ein Kreuz.
Mit rosa Rosenblüten verabschiedeten sich die Kinder und es kam die Frage auf, ob die Amsel sich im Himmel vielleicht zu erkennen gibt, wenn wir selbst später auch bei Jesus sind. Vielleicht setzt sie sich sogar dankbar auf unsere Schulter?!
Versammelt am Grab, hielten alle inne und beteten für die Amsel. Zusammen hielt man auch diesen traurigen Moment aus. Ich hörte die Frage: „Wie willst du denn beerdigt werden?“ Fragen und Gedanken, die für Erwachsene nicht immer leicht zu beantworten sind.

Nun sehen wir einem fröhlichen Ereignis, der Geburt von Jesus, entgegen.
Der Friedefürst selbst lädt uns ein, inne zu halten und uns an der Krippe zu versammeln. Das Wunder der Geburt im Stall birgt die Chance, dass wir anders als gekommen in unser Leben zurückkehren - so war es auch am Grab nach unserem Vogelabschied.
Die Weisen damals gingen verwandelt aus dem Stall und schlugen einen ganz anderen Weg ein als von ihnen erwartet: Sie verrieten Jesus nicht und schützten damit sein Leben.
Wir sind nun eingeladen, zusammen zu staunen, Mitgefühl zu zeigen, Wahrheiten auszusprechen und die Hoffnung auf Frieden aus dem Stall in unser Herz aufzunehmen.

Lasst uns voller Freude, Genuss und Zuversicht das Restjahr erleben! Der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird unsere Herzen und Gedanken bewahren in Jesus Christus.

Anne Metke (KGV Raußlitz)

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