Andacht zum Frühling

© Arseny Togulev auf Unsplash

Liebe Leser,
noch sieht es im Garten kärglich aus. Die Schneeglöckchen blühen, ein paar Krokusse wagen den Durchbruch aus der Erde, aber ansonsten regt sich wenig.
Ganz anders als jetzt, da ich diese Zeilen schreibe, sieht’s im April und dann erst im Mai aus. Die „Flowerpower-Zeit“ zeigt sich in ganzer Farbenpracht. Das brachte mich auf den Gedanken, mal die Bibel auf „Blumiges“ zu befragen.

Obwohl das Land Israel im Frühling herrliche Blumenblüten trägt, ist von solcher Pracht wenig die Rede. Wir brauchen nur mal den Psalm 103 hernehmen und lesen, dass menschliches Leben mit der Blume auf dem Felde verglichen wird. Eben noch blühend, dann schon geht der Wind drüber hin „...und ihre Stätte kennet sie nicht mehr“. Kurzlebigkeit! Gestern Beet, heute Vase, morgen Kompost. Nichts Bleibendes. Eine Realität, die uns zu schaffen macht. Aber Jesus setzt ein anderes Zeichen, wenn er in der Bergpredigt davon spricht, dass wir uns die Blumen zum Vorbild nehmen sollen. „Und warum sorgt ihr euch um eure Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Felde an, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in all seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen...“ Daraus spricht erst mal Hochachtung vor den Geschöpfen, die der Schöpfer so vielgestaltig hat werden lassen. Mehr noch: Die Blumen sollen uns zum Vorbild dienen. Dass wir Gott vertrauen! Denn wir sind von ihm versorgt und geliebt. Darum können wir aufblühen. Uns selbst und andern zur Freude. Jesus macht mit Blumengrüßen deutlich: „Schaut euch um! Alles ist aus Gottes Hand! Alles ist in Gottes Hand! Aus der Gabe erwächst die Aufgabe. Lebt im Vertrauen auf ihn – sorglos!“
Zuletzt ein Blumengleichnis. Ich hab es einmal irgendwo gefunden:

„Sei die Distel für Mächtige, die Rose für Verliebte, die Lilie für Trauernde. Sei die Kalla für Künstler, der Mohn für Träumer, die Tulpe für Freunde. Sei die Sonnenblume für Glückliche, das Vergißmeinnicht für Gestorbene, die Ranunkel für Charmante. Sei die Nelke für Streiter, die Iris für Hoffende, die Brennnessel für Hartherzige. Sei Jasmin für Feinfühlige. Sei Blüte, Wurzel, Dorn, Blatt und Stiel. Kleide dich in Blütenpracht. Sei alles, nur nicht hohles Stroh.“

In diesem Sinne wünsche ich uns einen blühend gesegneten Frühling!

Ihr/Euer Karsten Loderstädt!

vom

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